Eine Chronik schreibt nur derjenige,
dem die Gegenwart wichtig ist.

Johann Wolfgang von Goethe

Pension Haus Edelweiß für Ihren Urlaub in Binz auf Rügen

Geschichte

1928 erwarben die Großeltern Bartuschat, das Haus „Edelweiß“. Das Haus war verpachtet, eine Pension wurde betrieben. Ab 1945 wurden Flüchtlinge aus Ostpreußen im Haus einquartiert. Als dann die neue hiesige Obrigkeit den Daumen auf den Binzer Pensionsbetrieb und auch der FDGB ein Zimmerkontingent im Hause forderte, gab die Pächterin auf und die Großmutter übernahm die Regie. Das Geschäft war schwierig wegen der widrigen Bedingungen der hiesigen Obrigkeit.

Die Flüchtlinge und nachfolgenden Mieter brauchten im Sommer nur ein Zimmer bereitstellen und konnten unter der Hand an Urlauber vermieten, in die eigene Tasche. Die Aktion „Rose“ kam auch über dieses Haus. Da sich die wirtschaftlichen Bedingungen sich nicht änderten, übergab Großmutter die Verwaltung des Hauses an einen der Bewohner und zog zu ihrem Sohn nach Berlin, der inzwischen Familie hatte, ein Enkel erblickte das Licht der Welt. Das Haus verfiel. Der Blitz schlug in den Turm ein; der „Hut“ wurde nicht repariert, es wurde ein Flachdach aufgesetzt. Die Balkone waren angeblich so baufällig, so dass sie in den 60er und 70er Jahren abgerissen wurden. Als in den 70er Jahren Reparaturen und Installationen anstanden, wurde die Familie Bartuschat in Berlin um Geld gebeten, das sie aber nicht aufbringen konnte.

Es wurden Hypotheken aufgenommen, die Kreissparkasse gab zweimal Kredit. Beim dritten Mal wurde das Haus Ende der 80er Jahre stillschweigend „in Volkseigentum überführt“, so dass die Kreissparkasse wieder Geld geben konnte. Die Wende 1989 kam.

Gleich 1990 bemühte sich der Sohn Bartuschat, Großeltern waren inzwischen verstorben, um die Rückgabe des Hauses und bekam das Haus unter einigen Auflagen 1991 zurück. Es wohnten in allen Zimmern Mieter, zu Mieten des Jahres 1936. Die meisten Mieter kamen gleich angelaufen und wollten Schäden in und an ihrer Wohnung repariert haben oder neue Installationen bekommen. Dass dafür Geld fehlte, verblüffte sie. Es mussten auch noch die Hypotheken der Kreissparkasse getilgt werden.

Das Haus war voll Mieter, es war für Sohn Bartuschat kein Zimmer frei, von dem er die Geschäfte hier vor Ort führen konnte. Glücklicherweise konnte er ein älteres Ehepaar dazu bewegen, ins nahegelegene Seniorenheim überzusiedeln. So wurde ein Zimmer frei. Ein paar Monate später folgte ein zweites. Danach eine kleine Wohnung, bestehend aus 2 Zimmern und einer Küche. Bäder gab es keine im Haus, es gab nur „indische Toiletten“ am Ende des Ganges; eben Vorkriegsstandard.

Sohn Bartuschat und seine Frau richteten die freien Zimmer mit bescheidenen Mitteln gastfreundlich her; woher sollten auch zehntausende D-Mark auf einmal herkommen. Mit diesen ersten Gästezimmern nach der Wende betrieben sie eine erste Zimmervermietung. Bis 1995 mühten sie sich mit dem Haus, Vater war in den Jahren auf der Suche nach einem Käufer. Dann übernahm der Enkel die Geschäfte mit dem Haus.

Mit einem ersten kleinen Kredit der Sparkasse Rügen wurden im Winter 1995/1996 4 Apartments mit Dusche/WC und kleiner Küche eingerichtet. Der Rest aus dem Kredit wurde für die Installation einer Zentralheizung verwendet, die alten Öfen wurden abgerissen. In der Saison 1996 konnten die Apartments gut vermietet werden. Bau und Einrichtung der 2 großen Ferienwohnungen im Winter 96/97 konnte erfolgen.

Die Vermietung in der Saison 1997 lief gut, die 2 Ferienwohnungen erfreuten sich großer Beliebtheit. Unsere Tante mietet seit dem jedes Jahr im August für 4 Wochen die große Ferienwohnung; ihr sei herzlichst gedankt für die Unterstützung.